Am 04.11.1843 gründen 12 Abiturienten des Alten Gymnasiums im Gasthof Neusigl am Wittelsbacher Platz in München eine geheime studentische Clubgesellschaft. Der Name Makaria wird am 02. 02.1847 nach einem Sonett des preußischen Freiheitsdichters und Corpsstudenten Theodor Körner angenommen. „Makarioi“ bedeutet im griechischen die Glückseligen. Mit diesem Namen kehren sich die Makaren von dem Prinzip anderer Verbindungen, die sich nach der landsmannschaftlichen Herkunft ihrer Mitglieder nennen, bewusst ab. Am 26.05.1848 erhalten die Makaren die königliche Sanktion und Zulassung als Corps. Makaria übernimmt am 25.06.1848 den Wahlspruch „Froh im Frieden, stark im Streit!“.
Corps garantieren ihren Mitgliedern Freiheit in Wissenschaft, Politik und Bekenntnis und fordern diese Freiheit auch im Verhältnis ihrer Mitglieder zueinander ein. Die Herkunft spielt keine Rolle. Lediglich das (gewissenhafte) Studium an einer der Münchner Hochschulen ist Pflicht.
Das erste Corphaus am Platzl 6 wird am 1. April 1899 bezogen. Am 12. Juni 1924 wird das süddeutsche Kartell mit Franconia Würzburg, Bavaria Erlangen und Makaria München in Bayern sowie Schacht Leoben, Athesia Innsbruck und Joannea Graz in Österreich gegründet.
Die Nationalsozialisten verfügen am 24. Oktober 1934, dass alle Corps geschlossen werden müssen. Das aktive Corps besteht als geheime Zelle in der vom Staat aufgezwungenen NS-Kameradschaft, die unser Haus nützt und schlägt verbotener Weise auch Partien. Der Zwangsverkauf des Corpshauses erfolgt am 10.09.1941 weit unter Wert an das benachbarte Hofbräuhaus, um nicht vom NS-Staat enteignet zu werden. 1945 wird das Corpshaus bombardiert und beim Zusammenbruch völlig ausgeplündert.
Im Sommersemester 1948 beginnt der Aktivenbetrieb wieder, bis 1955 in Teilen unseres ehemaligen Hauses. Am 1. August 1964 wird das zweite Corpshaus in der Ungererstraße 23 erworben und nach Umbauten am 7. Oktober 1967 bezogen.
Der Tradition und unseren Werten verhaftet und die Moderne gestaltend. Unser Geheimnis: Wir gehen mit der Zeit, bewahren aber auch grundlegende Werte. Wir haben eine eigene Geschichte, auf die wir gerne zurückblicken, wollen unsere Identität aber auch mit anderen teilen und weiterentwickeln. In erster Linie bilden wir eine akademische Verbindung und studieren unterschiedlichste Fachrichtungen. Wir sind der Toleranz verpflichtet, lehnen aber jede extreme und gegen unseren Staat und seine Grundordnung gerichtete Haltung strikt ab und setzen uns für die Werte Freiheit, Toleranz und Freundschaft ein. Wir pflegen das akademische Fechten, unterstützen uns gegenseitig und feiern zusammen – ganz im Sinne einer lebenslangen und Generationen übergreifenden Freundschaft und nach unserem Wahlspruch: „Froh im Frieden, stark im Streit!“
Unsere Farben schwarz-weiß-rot stammen aus der Gründerzeit unseres Corps um das Jahr 1847. Wir tragen sie in Band und Mütze. Allein aus der Tatsache des Alters unserer Farben lässt sich schon erkennen, dass sie keine Beziehung zu den Reichsfarben Schwarz-Weiß-Rot des Deutschen Kaiserreichs oder des Deutschen Reichs haben. Die demokratisch organisierte Gemeinschaft steht bei unserem Corps im Mittelpunkt. Basis ist die freiheitliche, demokratische Grundordnung und die enge Bindung zur Universität. Die Makaren verbindet das Tragen eines gemeinsamen Bandes, egal, ob alt oder jung. Diese generationsübergreifende Gemeinschaft ist Grundlage und Ziel unserer Verbindung und stärkt unseren Zusammenhalt. Ein weiteres traditionelles Erkennungszeichen ist der Zirkel, ein geschwungener Schriftzug, den alle Mitglieder der Verbindung intern hinter ihren Namen setzen und der den lateinischen Satz „Vivat, cresceat, floreat Makaria!“ (Makaria möge leben wachsen und blühen!) abkürzt.
Bei Makaria gehört, da wir eine pflichtschlagende Verbindung sind, die sogenannte Mensur zu den Traditionen, die sich bis heute gehalten haben. Das Wort Mensur kommt hierbei vom lateinischen Wort „mensura“, was man mit „Abmessung“ übersetzen kann. Dies bezeichnet beim akademischen Fechten den Abstand der beiden Teilnehmer der Partie, welche Paukanten genannt werden. Im Gegensatz zum olympischen Fechten ist dieser Abstand fest vorgegeben und wird während der Partie nicht verändert.
Der Sinn des Fechtens besteht darin, in einer Disziplin, die für alle gleich schwer ist und in der niemand durch Vorkenntnisse Vorteile haben kann, für seinen Bund einzustehen. Verletzungen schwerer Art sind ausgeschlossen, allerdings kann es, wenn man nicht alles richtig macht zu harmlosen Schnittverletzungen (sogenannten „Schmissen“) kommen. Dies wird weder gewünscht noch ist es eine Auszeichnung. Ziel ist es vielmehr, technisch so sauber zu fechten, dass es zu diesen Schmissen nicht kommt. Dazu gehört, Mut, Disziplin und regelmäßiges intensives Training. Unsere Aktiven trainieren in Vorbereitung auf ihre fünf Mensuren jeweils etwa eine Stunde an fünf Tagen der Woche gemeinsam. Hierbei wird sehr darauf geachtet, dass die Aktiven dies auch mit ihren universitären Verpflichtungen vereinbaren können.
Das Süddeutsche Kartell ist ein Zusammenschluss von sechs Corps: Fanconia Würzburg, Bavaria Erlangen und Makaria München in Bayern sowie Schacht Leoben, Athesia Innsbruck und Joannea Graz in Österreich. Alle sechs Corps gehören zugleich dem sog. Kösener Senioren-Convents-Verbandes (KSCV) an, einem von zwei Dachverbänden deutscher und österreichischer Corps.
Als Gründer gilt Karl Berchtold (1869-1942), der den Corps Makaria und Schacht angehörte. Alemannia Wien, Marchia Brünn, Austria Brünn, Frankonia Brünn und Austria Prag verliehen ihm die Bänder. Am 3. Dezember 1918 wurde mit Gründung des Bayerischen Kartells, bestehend aus Franconia, Bavaria und Makaria, der Grundstein für das Süddeutsche Kartell gelegt. Dieses Bayerische Kartell nahm mit den ältesten Corps an den Hochschulorten Innsbruck, Graz und Leoben 1919 Fühlung auf. Fast alle österreichischen Corps waren in diesem Jahr dem KSCV beigetreten, mit Ausnahme von Gothia (1898), Athesia (1901) und Rhaetia (1913). Makaria erneuerte das bestehende Freundschaftsverhältnis mit Athesia am 6. Mai 1920. Am selben Tag schloss auch Bavaria mit Athesia ein solches Verhältnis ab. Am 3. Juli 1920 folgten der Verhältnisvertrag des bayerischen Dreibundes mit Joannea und Schacht sowie die Aufnahme freundschaftlicher Beziehungen von Schacht und Joannea zu Athesia. Am 9. Dezember 1920 wurden die ersten Verhältnisse in ein Kartell umgewandelt. Der erste Kartelltag fand am 2. und 3. April 1921 in Salzburg statt. Als Gründungsdatum des Süddeutschen Kartells gilt der 12. Juni 1924.
Im Gegensatz zu der von den Kreisen (blau, weiß, grün, schwarz, rot; entstanden um 1860) vertretenen Machtpolitik in und um den KSCV lehnten die Begründer sowohl des Bayerischen, wie auch des späteren Süddeutschen Kartells von vornherein jede Kreispolitik ab. Für sie war das Fundament des Zusammenschlusses die Freundschaft. Kartellpolitik sollte anstelle von Corpspolitik treten. „Das Süddeutsche Kartell [...] bezweckt die wirksame Vertretung der gemeinsamen Interessen und die gegenseitige Unterstützung nach innen und außen und unter voller Wahrung der Eigenart der einzelnen Corps nach Geschichte und Heimat“, heißt es schon im ersten Artikel des Grundgesetzes des Süddeutschen Kartells. Zur inneren Festigung des Kartells finden seit 1927 die von Athesia veranstalteten Kartellskiwochen statt.
Die Mitglieder des Süddeutschen Kartells eint eine enge, nun schon viele Jahre andauernde Freundschaft. Viele Makaren tragen zugleich eines der anderen fünf Bänder. Scherzhaft sprechen wir deshalb auch von „einem Corps mit sechs Filialen“.
Wir Würzburger Franken wurden am 26.07.1805 von unseren Corpsbrüdern Bartenstein und Stepf gegründet und sind somit die älteste Verbindung in Würzburg und die fünft älteste Verbindung in Deutschland.
Das Corps Bavaria ist ein Zusammenschluss aktueller und ehemaliger Studenten der Friedrich Alexander Universität Erlangen-Nürnberg. Es wurde am 25. Mai 1821 von Studenten eben dieser Universität gestiftet. Zu dieser Zeit befand sich nahezu ganz Europa und besonders das Gebiet des Deutschen Bundes in einer sowohl geistigen als auch politischen Phase des Um- und Aufbruchs. Aus den politischen Wirren nach den Befreiungskriegen gegen Napoleon entstanden viele neue Verbindungen überall in Deutschland, Österreich und dem heutigen Polen. So auch unsere
Das Corps Makaria ist ein Kösener Corps, d. h. es gehört dem Dachverband KSCV (Kösener Senioren-Convents-Verband, seit 1848) an. Der KSCV ist einer der beiden Corpsverbände (zusammen mit dem WSC, dem Weinheimer Senioren-Convent). Das Corps Makaria ist seit 1850 als sechstes Münchner Corps Teil des Münchner Seniorenconvents. Im heutigen MSC befinden sich insgesamt 19 Corps. Wie alle Corps ist Makaria pflichtschlagend.
Im Jahr 1861 wurde die Steiermärkisch-Ständische Montanlehranstalt mit einem zweijährigen Vorkurs zur k.k. Bergakademie Leoben erhoben. Am 9. Mai desselben Jahres gründete sich die „Verbindung Schacht“ nach dem Vorbild der Schemnitzer Verbindung Schacht mit dem Zweck der Geselligkeit und Pflege bergakademischer Sitten und Gebräuche. Fast gleichzeitig mit der Gründung der „Verbindung Schacht“ bildeten zahlreiche reichsdeutsche Corpsstudenten der Akademie die Tischgesellschaft „Caffonia“. Da zwischen „Schacht“ und „Caffonia“ ein gutes Verhältnis und ein reger Verkehr herrschte, entstand im Februar 1862 die Idee ein Corps „Tauriscia“ (Farben: blau gold rot) zu gründen. Auch mit diesem bestand ein sehr gutes Verhältnis und es setzte sich der Corpsgedanke im Schacht schon bald durch. Im Mai 1862 erklärte man sich erstmals zum Corps.
Das Corps Athesia wurde am 5. November 1861 von neun Südtiroler und Innsbrucker Studenten der Universität Innsbruck gegründet. Als studentische Gemeinschaft ist Athesia aber wesentlich älter. Sie bestand seit 1848 als Tischrunde von Bozner Studenten, die sich Bozner Vergißmeinnicht nannte. Diese auf landsmannschaftlicher Grundlage basierende Vereinigung junger Südtiroler konstituierte sich als Athesia (lat. athesis = Etsch, Hauptfluss in Südtirol). Die Farben der Athesia vergißmeinnichtblau-weiß-schwarz lassen äußerlich die Traditionsfortsetzung des Bozner Vergißmeinnichts erkennen. Das Couleur der Athesen besteht aus einem Band in den Farben und einer vergißmeinnichtblauen Mütze. Die Füchse tragen ein Fuchsenband in vergißmeinnichtblau-schwarz. Der Wahlspruch lautet „Furchtlos und treu“, der Waffenspruch „Gladius ultor noster!“ (dt: „Das Schwert sei unser Rächer“.)
Das akademische Corps Joannea wurde 1861 gegründet und gehört somit zu den ältesten Verbindungen Österreichs. Der Name Joannea leitet sich vom Joanneum, dem Vorreiter der TU Graz, und somit von Erzherzog Johann ab, dem gegenüber weiterhin eine tiefe Verbundenheit besteht. Bis auf die Zwangsauflösung in den Zeiten des NS-Regimes konnte Joannea in seiner 150-jährigen Geschichte stets einen aktiven Betrieb aufrecht erhalten. Dadurch war und ist eine konsequente Weitergabe von Traditionen aber auch modernen Einflüssen garantiert.
Neben dem Süddeutschen Kartell hat das Corps Makaria noch zwei weitere Verhältniscorps. Ein drittes, Littuania Königsberg, existiert heute nicht mehr:
gegr. 28.05.1873
gegr. 10.5.1840
gegr. 31.1.1829 (suspendiert 1936, aufgegangen in Albertina Hamburg)